Anna Lena Zang macht ihr Abi an der Schule für Erwachsene mit 1,0
Als Ärztin zurück nach Afrika
op-online.de, 27.06.18
Dreieich - Der schwarze Kontinent hat es ihr angetan. Wenn es um Afrika geht, gerät Anna Lena Zang ins Schwärmen. Sie kann mitreißende Geschichten erzählen, etwa wie sie als junge Frau kurz nach der Ausbildung zur Arzthelferin in Tansania einem Löwen in freier Wildbahn gegenüberstand. Ging zum Glück gut.
Auch ihren Wunsch, das Abitur nachzuholen, fasste Zang während der Zeit, in der sie in einem Buschkrankenhaus ein freiwilliges soziales Jahr absolvierte. „Eines Abends ist in meinem Arm ein Baby gestorben. Für das gesamte Krankenhaus waren nur zwei Ärzte zuständig, die beide nicht erreichbar waren. Hätte ich mehr medizinische Erfahrung und Wissen gehabt, hätte ich dem Kind eventuell helfen können“, berichtet Zang. Daher fasste sie den Plan, nicht Arzthelferin zu bleiben, sondern ein Medizinstudium anzugehen. Der Haken: Um diesen Vorsatz zu verwirklichen, musste sie erst einmal das Abitur nachholen. Das ist ihr nun mit Bravour gelungen – der Notendurchschnitt von 1,0 bringt sie ihrem Traum ein großes Stück näher.
Als Ärztin will sie in einem Krankenhaus arbeiten, das ein Partnerkrankenhaus auf dem schwarzen Kontinent hat, um einen Teil der Zeit dort verbringen zu können. Dadurch möchte Zang ihre Liebe zu Afrika ausleben und gleichzeitig ihre Kontakte in Deutschland nicht verlieren. „Gut, dazwischen liegt jetzt nur noch ein kurzes Medizinstudium“, merkt sie süffisant an. (fm)