Anna Lena Zang macht ihr Abi an der Schule für Erwachsene mit 1,0

Als Ärztin zurück nach Afrika

op-online.de, 27.06.18

Dreieich - Der schwarze Kontinent hat es ihr angetan. Wenn es um Afrika geht, gerät Anna Lena Zang ins Schwärmen. Sie kann mitreißende Geschichten erzählen, etwa wie sie als junge Frau kurz nach der Ausbildung zur Arzthelferin in Tansania einem Löwen in freier Wildbahn gegenüberstand. Ging zum Glück gut.

 

Auch ihren Wunsch, das Abitur nachzuholen, fasste Zang während der Zeit, in der sie in einem Buschkrankenhaus ein freiwilliges soziales Jahr absolvierte. „Eines Abends ist in meinem Arm ein Baby gestorben. Für das gesamte Krankenhaus waren nur zwei Ärzte zuständig, die beide nicht erreichbar waren. Hätte ich mehr medizinische Erfahrung und Wissen gehabt, hätte ich dem Kind eventuell helfen können“, berichtet Zang. Daher fasste sie den Plan, nicht Arzthelferin zu bleiben, sondern ein Medizinstudium anzugehen. Der Haken: Um diesen Vorsatz zu verwirklichen, musste sie erst einmal das Abitur nachholen. Das ist ihr nun mit Bravour gelungen – der Notendurchschnitt von 1,0 bringt sie ihrem Traum ein großes Stück näher.

Zang ist eine von 19 Studierenden, die an der Schule für Erwachsene (SfE) im Haus des lebenslangen Lernens ihr Abitur bestanden haben und von Leiterin Bernadette Bork verabschiedet wurden. Sie würdigte die teilweise erheblichen Mühen, die die Schüler auf sich nehmen mussten, um ihr Ziel zu erreichen und bewunderte das Durchhaltevermögen der Absolventen. In ihrer Rede rief Bork dazu auf, sich am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen und sich, wenn nötig, auch zu empören, wenn Grundrechte nicht eingehalten werden. Sie hob die gute Atmosphäre an der Schule hervor. „Natürlich gibt es mal Interessenskonflikte und Meinungsverschiedenheiten, aber die vielen positiven Rückmeldungen der Studierenden machen mich stolz und zeigen, dass unser Weg der richtige ist.“
 
Der Weg von Anna Lena Zang war durchaus hindernisreich. Kaum zu glauben, aber die Jahrgangsbeste der SfE hat in ihrer Jugend die Aufnahmeprüfung für die Realschule nicht bestanden. „Meine Eltern haben aber ein Veto eingelegt und ich konnte die Realschule dann doch noch besuchen und einen guten Abschluss machen.“ Dabei lächelt die angehende Medizinstudentin verschmitzt: „Die Lehrer an der SfE sind halt viel besser als vorher.“ Aufgrund ihres Lebensziels hat sie sich selbst auch viel Druck gemacht und sehr viel gelernt. „Ohne den Notendruck hätte ich eine sehr viel entspanntere Schulzeit erleben können.“

 

Als Ärztin will sie in einem Krankenhaus arbeiten, das ein Partnerkrankenhaus auf dem schwarzen Kontinent hat, um einen Teil der Zeit dort verbringen zu können. Dadurch möchte Zang ihre Liebe zu Afrika ausleben und gleichzeitig ihre Kontakte in Deutschland nicht verlieren. „Gut, dazwischen liegt jetzt nur noch ein kurzes Medizinstudium“, merkt sie süffisant an. (fm)

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