Theater Pointiert und mit Lust am Spiel

„Ziemlich beste Freunde“: Bernd Berleb im Rollstuhl als Philippe und Patrick Isermeyer als Driss.
„Ziemlich beste Freunde“: Bernd Berleb im Rollstuhl als Philippe und Patrick Isermeyer als Driss. © Foto: Ralf Snurawa
 
Dinkelsbühl / Ralf Snurawa 16.06.2017

Für den Erfolg des Stücks „Ziemlich beste Freunde“ in Dinkelsbühl war vor allem das Schauspielerquartett verantwortlich, das sein Können mit großer Lust vorführte. Dazu gehörte aber auch die auf Kammerspiel und Momentaufnahmen setzende Regie von Frank Piotraschke und ein von ihm und Bernd Berleb erdachtes Bühnenbild.

Letzteres faszinierte durch Vorhänge, die zum Entdecken einluden. Ihr Beiseiteschieben legte Neues offen, so wie nicht nur in Gunnar Dreßlers Bühnenfassung des Films von Oliviuer Nakache und Éric Toledano die beiden Hauptprotagonisten immer wieder Neues vom Leben des anderen erfahren.

Als Darsteller der beiden Figuren, des querschnittgelähmten reichen Philippe und des kleinkriminellen und meist arbeitslosen Driss, der Philippe schließlich pflegt, glänzten Bernd Berleb und Patrick Isermeyer, dem es mit überzeugend gespieltem Witz gelingt, den sich seinem Schicksal schon ergebenen Philippe wiederzubeleben.

Isermeyer kundschaftete dabei sein neues Territorium mit viel Neugier aus: Ist da nicht eine Beziehung zwischen Magalie (dem Driss wunderbar widerstehend von Claudia Roth gespielt) und dem Gärtner? Was ist das für eine Brieffreundschaft von Philippe? Driss krempelt das Leben von Philippe um, macht aus der Brieffreundschaft ein Telefonat und aus dem Telefonat am Ende ein persönliches Kennenlernen. Patrick Isermeyer stattet seine Figur dafür mit dem nötigen Schwung und der nötigen Vorwitzigkeit aus: „Wenn Sie roten Ohren haben, sind Sie erregt?“ Er sprengt geradezu die Contenance der Reichen.

Bernd Berleb lässt sich als Philippe nach und nach davon anstecken, lässt den Kleinkriminellen durchaus mal den Nachbarn (Joachim Assfalg in einer seiner zahlreichen Rollen) in den Clinch nehmen, weil der immer die Ausfahrt mit seinem Auto versperrt. Und er täuscht gegenüber der Polizei bei einer Verkehrskontrolle auch schon mal einen lebensgefährlichen Erstickungsanfall vor. Mit der Freundschaft der beiden Männer finden auch zwei Szenen zueinander. Statt Vivaldi ist im Hause von Philippe dann auch schon mal Earth, Wind & Fire zu hören.

Frank Piotraschke hat den Darstellern ein geniales Mittel an die Hand gegeben, um die inneren Vorgänge der Protagonisten darzustellen oder auch nur, um Stimmungen und Atmosphäre zu erzeugen: einen Computer, ein Misch­pult und eine Beatbox. Zusammen mit dem mitreißenden Spiel aller vier Darsteller entsteht eine abwechslungsreiche und pointierte Inszenierung mit schön gezeichneten Figuren.

Info „Ziemlich beste Freunde“ ist noch bis zum 18. Juni zu sehen und dann wieder ab dem 4. Juli. Aufführungsbeginn ist jeweils um 19.30 Uhr. Weitere Infos gibt es unter www.landestheater-dinkelsbuehl.de. Kartentelefon:
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